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Ratgeber

Scheidentrockenheit: Symptome, Ursachen und Vorbeugung

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Das Wichtigste in Kürze:

  1. Scheidentrockenheit zeigt sich oft durch Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, was die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
  2. Hormonelle Veränderungen, besonders in den Wechseljahren, sind eine häufige Ursache für Scheidentrockenheit, da der Östrogenspiegel sinkt und die Scheidenfeuchtigkeit abnimmt.
  3. Auch Medikamente, Stress und altersbedingte Veränderungen können zu einer trockenen Scheide führen, indem sie die Schleimhäute austrocknen oder die Durchblutung beeinträchtigen.
  4. Eine trockene Scheide erhöht das Risiko für Infektionen, da das natürliche Schutzmilieu gestört ist, was zu Pilzerkrankungen oder Harnwegsinfekten führen kann.
  5. Zur Linderung können hormonfreie Feuchtigkeitscremes, Gleitmittel und ein gesunder Lebensstil beitragen. Bei anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Häufige Symptome von Scheidentrockenheit

Juckreiz und Brennen: Erste Anzeichen

Scheidentrockenheit kann sich durch verschiedene unangenehme Symptome bemerkbar machen. Häufig treten als erste Anzeichen Juckreiz und Brennen im Intimbereich auf. Diese Beschwerden können von leicht bis stark variieren und sind oft besonders nach dem Wasserlassen oder beim Tragen enger Kleidung spürbar.

Der Grund dafür liegt in der verminderten Produktion von Scheidensekret. Dadurch wird die empfindliche Scheidenhaut nicht mehr ausreichend befeuchtet und geschützt. Dies kann zu Reizungen und einem unangenehmen Trockenheitsgefühl führen. Viele Frauen berichten auch von einem störenden Druckgefühl in der Scheide.

Schmerzen beim Sex: Ein häufiges Problem

Ein weiteres häufiges Symptom der Scheidentrockenheit sind Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Durch die mangelnde Feuchtigkeit entsteht mehr Reibung, was zu Irritationen und sogar kleinen Verletzungen der Scheidenschleimhaut führen kann. Dies macht den Sex nicht nur unangenehm, sondern oft regelrecht schmerzhaft.

Bis zu 84 Prozent der Frauen nach den Wechseljahren leiden unter solchen Beschwerden beim Intimverkehr. Manche Betroffene berichten sogar von leichten Blutungen nach dem Sex aufgrund der empfindlichen, trockenen Schleimhaut. Diese Probleme können das Sexualleben und die Partnerschaft erheblich beeinträchtigen.

Sich umarmendes Pärchen

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Erhöhtes Infektionsrisiko durch trockene Scheidenhaut

Eine trockene Scheide hat auch Auswirkungen auf die natürliche Abwehrfunktion des Intimbereichs. Normalerweise schützt ein saures Scheidenmilieu mit einem pH-Wert zwischen 3,5 und 4,5 vor dem Eindringen schädlicher Keime. Bei Scheidentrockenheit kann dieser Schutz gestört sein.

Dadurch steigt das Risiko für Infektionen wie Pilzerkrankungen oder bakterielle Vaginosen deutlich an. Auch Harnwegsinfekte treten bei Frauen mit trockener Scheide häufiger auf. Typische Anzeichen dafür sind vermehrter Harndrang, Brennen beim Wasserlassen oder ein veränderter Ausfluss. Eine geschwächte Scheidenflora macht den Intimbereich also anfälliger für verschiedene Beschwerden.

Wann du einen Arzt aufsuchen solltest

Wenn du anhaltende Symptome von Scheidetrockenheit bemerkst, ist es ratsam, einen Gynäkologen aufzusuchen. Besonders wenn Juckreiz, Brennen oder Schmerzen beim Sex deine Lebensqualität beeinträchtigen, kann eine ärztliche Untersuchung helfen. Der Arzt kann die Ursachen abklären und passende Behandlungsmöglichkeiten empfehlen. Auch bei häufigen Infektionen oder ungewöhnlichem Ausfluss solltest du nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine frühzeitige Behandlung kann Symptome lindern und zukünftigen Beschwerden entgegenwirken.

Ursachen für Scheidentrockenheit verstehen

Hormonelle Schwankungen und ihre Folgen

Scheidentrockenheit kann verschiedene Ursachen haben, aber hormonelle Veränderungen spielen eine zentrale Rolle. Besonders der Östrogenspiegel hat einen großen Einfluss auf die Feuchtigkeit der Vagina. In den Wechseljahren sinkt die Östrogenproduktion, was zu einer Abnahme der Scheidenfeuchtigkeit führt.

Der sinkende Östrogenspiegel bewirkt, dass die vaginale Schleimhaut dünner wird und weniger Feuchtigkeit produziert . Dadurch verändert sich auch das Scheidenmilieu. Der pH-Wert steigt an, was die natürliche Schutzfunktion der Scheide beeinträchtigt.

Nachdenkliche Frau

Medikamente als mögliche Auslöser

Neben hormonellen Schwankungen können auch bestimmte Medikamente zu Scheidentrockenheit führen. Besonders Präparate, die zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt werden, verursachen bei jeder fünften Patientin eine trockene Scheide. Aber auch andere Arzneimittel können die Schleimhäute austrocknen.

Zu den Medikamenten, die Scheidentrockenheit begünstigen können, gehören:

  • Mittel gegen Inkontinenz
  • Bestimmte Psychopharmaka
  • Schlafmittel mit Antihistaminika
  • Hormonpräparate wie die Pille

Es ist wichtig, bei der Einnahme dieser Medikamente auf mögliche Nebenwirkungen im Intimbereich zu achten und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen.

Stress und Scheidentrockenheit

Psychische Faktoren wie Stress, Beziehungsprobleme oder Depressionen können ebenfalls zu Scheidentrockenheit beitragen. Diese Faktoren beeinflussen die Durchblutung der Vagina und somit deren Feuchtigkeit. Anhaltender Stress kann das hormonelle Gleichgewicht stören und indirekt zu einer Abnahme der vaginalen Feuchtigkeit führen. Es ist daher wichtig, auch den psychischen Aspekt bei der Entstehung von Scheidentrockenheit zu berücksichtigen.

Altersbedingte Veränderungen im Intimbereich

Altersbedingten Veränderungen beeinflussen auch das vaginale Mikrobiom. Die Wahrscheinlichkeit einer von Lactobacillus-Arten dominierten Bakteriengemeinschaft sinkt, was zu einem höheren pH-Wert in der Scheide führt. Dies kann die natürliche Schutzfunktion der Vagina beeinträchtigen und das Risiko für Infektionen erhöhen. Es ist daher wichtig, mit zunehmendem Alter besonders auf die Intimgesundheit zu achten und bei Beschwerden frühzeitig einen Gynäkologen aufzusuchen.


Scheidentrockenheit in verschiedenen Lebensphasen

Scheidentrockenheit bei jungen Frauen

Auch jüngere Frauen können von Scheidentrockenheit betroffen sein. Hormonelle Schwankungen, etwa durch die Einnahme der Pille, können das Scheidenmilieu beeinflussen. Das niedrig dosierte Östrogen in der Pille kann die körpereigene Produktion von Scheidensekret verringern. Dies kann zu einem unangenehmen Trockenheitsgefühl im Intimbereich führen.

Stress und psychische Belastungen spielen ebenfalls eine Rolle. Sie können die Durchblutung der Vagina beeinträchtigen und so zu verminderter Feuchtigkeit führen. Bei jungen Frauen äußert sich Scheidentrockenheit oft durch Brennen, Jucken sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen.

Frau hält sich Bauch

Schwangerschaft und Stillzeit: Vorübergehende Veränderungen

Während der Schwangerschaft und Stillzeit können hormonelle Veränderungen vorübergehend zu Scheidentrockenheit führen. Der Körper produziert in dieser Zeit vermehrt Prolaktin, was die Östrogenproduktion hemmen kann. Dies kann die Scheidenschleimhaut empfindlicher machen und zu einem Trockenheitsgefühl führen. Nach dem Abstillen normalisiert sich die Situation meist von selbst. Bei anhaltenden Beschwerden können befeuchtende Präparate aus der Apotheke Linderung verschaffen.

Frau stillt ihr Baby

Wechseljahre: Hauptursache für trockene Scheide

Die Wechseljahre sind die häufigste Ursache für Scheidentrockenheit. Bis zu 84 Prozent der Frauen nach der Menopause leiden unter Beschwerden wie vaginaler Trockenheit. Der sinkende Östrogenspiegel führt dazu, dass die Vaginalschleimhaut dünner wird und weniger Feuchtigkeit produziert. Diese Veränderungen können bereits einige Jahre vor der letzten Regelblutung beginnen.

Typische Symptome in dieser Lebensphase sind:

  •  Brennen und Jucken im Intimbereich
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
  • Veränderungen des sauren Scheidenmilieus

Der pH-Wert in der Scheide steigt an, was die natürliche Schutzfunktion beeinträchtigt. Dies kann das Risiko für Harnwegsinfekte und vaginale Infektionen erhöhen.

Langfristige Lösungen für das Leben nach der Menopause

Nach den Wechseljahren ist etwa jede dritte Frau von Scheidentrockenheit betroffen. Die Beschwerden können sich ohne Behandlung verstärken und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, langfristige Lösungen zu finden, um die Intimgesundheit zu erhalten.

Mögliche Maßnahmen zur Linderung und Vorbeugung:

  • Verwendung von Gleitmitteln beim Geschlechtsverkehr
  • Regelmäßige Anwendung befeuchtender Präparate
  • Pflege des Intimbereichs mit pH-neutralen Produkten
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ausgewogene Ernährung
  • Beckenbodentraining zur Förderung der Durchblutung

Bei anhaltenden Beschwerden kann der Gynäkologe weitere Behandlungsmöglichkeiten empfehlen. Eine frühzeitige Therapie kann helfen, die Symptome zu lindern und die Wohlbefinden zu verbessern.


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Tipps zur Behandlung und Vorbeugung von Scheidentrockenheit

Natürliche Wege zur Linderung von Scheidentrockenheit

Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können die Feuchtigkeit im Intimbereich positiv beeinflussen. Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und Zink unterstützen die Gesundheit der Schleimhäute. Auch pflanzliche Öle wie Leinöl oder Nachtkerzenöl können helfen, die Produktion von Scheidensekret anzuregen.

Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung im Beckenbereich und kann so einer trockenen Scheidenhaut vorbeugen. Beckenbodenübungen stärken zusätzlich die Muskulatur und verbessern die Durchblutung. Diese natürlichen Methoden können helfen, das Wohlbefinden im Intimbereich zu steigern und Beschwerden zu lindern.

Hormonfreie Optionen für eine feuchte Scheide

Viele Frauen bevorzugen hormonfreie Medikamente wie Vulniphan® Vaginalovula zur Behandlung von Scheidentrockenheit. Feuchtigkeitsspendende Cremes oder Gele auf Wasserbasis können die Scheidenhaut befeuchten und Symptome wie Brennen oder Unbehagen reduzieren. Diese Produkte sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und können bei Bedarf angewendet werden.

Gleitmittel sind eine weitere Option, um Beschwerden beim Intimverkehr zu vermeiden. Sie stellen die natürliche Feuchtigkeit wieder her und sorgen für ein angenehmes Gefühl. Es gibt verschiedene Arten von Gleitmitteln, darunter Produkte auf Wasser-, Silikon- oder Ölbasis. Die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab.

Tipps zur Vorbeugung von Scheidentrockenheit

Ein gesunder Lebensstil kann maßgeblich zur Vorbeugung von Scheidentrockenheit beitragen. Stress spielt eine oft unterschätzte Rolle bei der Entstehung von vaginaler Trockenheit. Anhaltende Belastungen können das hormonelle Gleichgewicht stören und indirekt zu einer Abnahme der Scheidenfeuchtigkeit führen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Die Pflege des Intimbereichs ist ebenfalls wichtig für eine gesunde Scheidenflora. Verwenden Sie milde, pH-neutrale Waschlotionen und vermeiden Sie aggressive Seifen oder Intimsprays. Diese können das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora stören und zu Trockenheit führen. Tragen Sie luftdurchlässige Unterwäsche aus Naturfasern, um ein feuchtes Milieu zu vermeiden.

Wann du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen solltest

Sollten natürliche Methoden und Änderungen des Lebensstils nicht genügend Erleichterung verschaffen, ist es empfehlenswert, einen Arzt zu konsultieren. Insbesondere wenn Scheidentrockenheit mit starken Beschwerden oder wiederkehrenden Infektionen einhergeht, sollte eine gynäkologische Untersuchung erfolgen. Der Arzt kann die Ursache der Scheidentrockenheit untersuchen und gegebenenfalls weitere Behandlungsmöglichkeiten empfehlen. Dies können beispielsweise lokale Östrogentherapien oder spezielle Befeuchtungsmittel sein. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, Folgebeschwerden zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

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