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Scheidentrockenheit tritt auf, wenn der Flüssigkeitsgehalt der Vaginalschleimhaut zu gering ist. Östrogene spielen dabei eine entscheidende Rolle und beeinflussen maßgeblich das Scheidenmilieu. Ein ausgewogener Östrogenspiegel trägt zur Aufrechterhaltung der Empfindlichkeit des Genitalgewebes, des vaginalen pH-Werts, der normalen Mikroflora, der Elastizität, der Gleitfähigkeit und des Muskeltonus im Beckenbereich bei.
Wenn der Östrogenspiegel sinkt, etwa in den Wechseljahren, wird die Schleimhaut dünner und weniger durchblutet. Dies führt zu einer verminderten Produktion von Vaginalsekret - dem klassischen Symptom der Scheidentrockenheit. Die Scheidenwand wird empfindlicher und anfälliger für Reizungen und Verletzungen.
Neben dem Östrogenmangel in den Wechseljahren gibt es weitere Faktoren, die zu Scheidentrockenheit führen können:
Frau kuschelt mit Hund im Bett
Der pH-Wert der Scheidenflora liegt normalerweise im sauren Bereich (pH 3,5 - 4,5). Dieser wird von den Döderlein-Bakterien, einer Gruppe von Milchsäurebakterien, aufrechterhalten. Sie produzieren Milchsäure aus dem Glykogen des Vaginalepithels und schützen so vor schädlichen Bakterien.
Östrogenmangel führt zu einer Verringerung der Laktobakterien, was den pH-Wert der Scheide verändert. Dies macht die Vagina anfälliger für Infektionen und Entzündungen. Ein gestörtes Gleichgewicht der Vaginalflora kann zu Juckreiz, Brennen und unangenehmen Gerüchen führen. Daher ist es wichtig, bei anhaltenden Beschwerden einen Frauenarzt aufzusuchen, um die Ursache der Scheidentrockenheit zu ermitteln und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Scheidentrockenheit kann sich durch verschiedene unangenehme Symptome im Intimbereich bemerkbar machen. Häufig treten Juckreiz und Brennen auf, was zu einem ständigen Gefühl der Irritation führen kann. Viele Frauen berichten auch von einem unangenehmen Druckgefühl in der Scheide, das den Alltag erheblich beeinträchtigen kann. Diese Beschwerden können nicht nur lästig, sondern auch sehr belastend sein.
Die trockene Scheidenhaut wird zudem anfälliger für Infektionen und Entzündungen. Das liegt daran, dass die natürliche Schutzbarriere der Schleimhaut geschwächt ist. Der normalerweise saure pH-Wert der Scheide kann sich verändern, was das Wachstum von unerwünschten Bakterien begünstigt. Dadurch steigt das Risiko für Scheideninfektionen und Harnwegserkrankungen.
Besonders belastend können die Auswirkungen von Scheidentrockenheit auf das Sexualleben sein. Viele Betroffene leiden unter Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, auch Dyspareunie genannt. Die mangelnde Feuchtigkeit führt dazu, dass die Reibung während des Intimverkehrs zunimmt, was zu Irritationen und sogar kleinen Verletzungen der Scheidenhaut führen kann.
In manchen Fällen kann es bei starker Beanspruchung, wie etwa beim Sex, sogar zu Blutungen kommen. Diese unangenehmen Erfahrungen können dazu führen, dass Frauen Intimität vermeiden oder Angst vor dem Geschlechtsverkehr entwickeln. Das kann nicht nur die Beziehung belasten, sondern auch das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen
Wenn du anhaltende Beschwerden im Intimbereich bemerkst, ist es ratsam, einen Frauenarzt oder eine Frauenärztin aufzusuchen. Insbesondere wenn die Symptome wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen beim Sex über längere Zeit bestehen oder sich verschlimmern, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Gynäkologe kann die Ursache der Scheidentrockenheit ermitteln und eine geeignete Behandlungsstrategie entwickeln. Dabei ist es wichtig, dass du offen über deine Beschwerden sprichst, damit der Arzt dir bestmöglich helfen kann. Eine frühzeitige Behandlung kann nicht nur die Symptome lindern, sondern auch möglichen Komplikationen vorbeugen.
Bei Scheidentrockenheit, die durch hormonelle Veränderungen verursacht wird, kann eine lokale Hormontherapie effektiv sein. Estriol, ein schwaches Estrogen, wird häufig zur Linderung von Beschwerden im Intimbereich eingesetzt. Es fördert die Durchblutung und Regeneration der Scheidenhaut, was zu einer Verbesserung der Symptome führt.
Die Anwendung erfolgt meist in Form von Cremes, Zäpfchen oder Ringen, die direkt in die Scheide eingeführt werden. Bei Scheidentrockenheit wird Estriol typischerweise als Vaginalcreme in einer Dosierung von 0,5 mg einmal täglich in der ersten Woche, danach zweimal wöchentlich angewendet. Diese lokale Anwendung minimiert mögliche Nebenwirkungen im Vergleich zu systemischen Hormontherapien.
Nicht jede Frau benötigt, möchte oder darf eine hormonale Therapie bei Wechseljahresbeschwerden bekommen. Für diese stehen heute sogenannte nicht-hormonale Therapieverfahren zur Verfügung:
Diese können kurzfristig Beschwerden lindern, insbesondere Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Es gibt wasserlösliche, silikonbasierte und ölbasierte Varianten.
Im Gegensatz zu Gleitmitteln bieten sie eine längerfristige Befeuchtung der Scheidenhaut. Sie werden regelmäßig angewendet und können die Elastizität der Schleimhaut verbessern.
Hyaluronsäure bindet Feuchtigkeit und kann die Regeneration des Gewebes unterstützen. Sie ist als Gel oder Ovula und in Kombination mit anderen Wirkstoffen erhältlich.
Neben medizinischen Behandlungen können auch natürliche Methoden und Lebensstiländerungen zur Linderung von Scheidentrockenheit beitragen:
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit von Hausmitteln individuell unterschiedlich sein kann. Bei anhaltenden Beschwerden oder Unsicherheiten solltest du einen Gynäkologen konsultieren, um die für dich am besten geeignete Behandlungsmethode zu finden.
Um Scheidentrockenheit vorzubeugen, ist es wichtig, das empfindliche Gleichgewicht der Vaginalflora zu erhalten. Eine regelmäßige Kontrolle des Hormonhaushalts kann dabei helfen, frühzeitig Veränderungen zu erkennen und zu behandeln. Besonders Frauen in den Wechseljahren sollten ihren Hormonstatus im Auge behalten, da der sinkende Östrogenspiegel häufig zu Beschwerden im Intimbereich führt.
Eine angepasste Intimhygiene spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Verwende milde, pH-neutrale Waschlotionen und vermeide übermäßiges Waschen. Dies hilft, das natürliche Scheidenmilieu zu schützen und den sauren pH-Wert aufrechtzuerhalten. Auch der Verzicht auf Intimsprays oder parfümierte Hygieneartikel kann dazu beitragen, Reizungen zu vermeiden und die Vaginalflora zu stabilisieren.
Eine ausgewogene Ernährung kann einen positiven Einfluss auf die Gesundheit im Intimbereich haben. Achte auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Vitamin E und B-Vitamine, die zur Erhaltung gesunder Schleimhäute beitragen können. Omega-3-Fettsäuren, die in fettem Fisch, Leinsamen oder Walnüssen enthalten sind, können entzündungshemmend wirken und die Durchblutung fördern.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls von großer Bedeutung. Trinke mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich, um deinen Körper und somit auch die Schleimhäute mit genügend Flüssigkeit zu versorgen. Vermeide übermäßigen Alkoholkonsum und reduziere den Koffeinkonsum, da beides zu einer verstärkten Wasserausscheidung führen und somit indirekt die Feuchtigkeit im Intimbereich beeinflussen kann.
Einige Medikamente können als Nebenwirkung zu vaginaler Trockenheit führen. Besonders häufig tritt dies bei der Einnahme der Antibabypille auf. Der niedrige Östrogenspiegel, der durch die Pille verursacht wird, kann die Produktion von Vaginalsekret verringern. Wenn du die Pille nimmst und unter Beschwerden leidest, sprich mit deinem Arzt über mögliche Alternativen oder ergänzende Maßnahmen.
Auch andere Medikamente können Scheidentrockenheit begünstigen. Dazu gehören bestimmte Antidepressiva, insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Antihistaminika, die bei Allergien eingesetzt werden, können ebenfalls zu einer Verringerung der Schleimproduktion führen. Wenn du eines dieser Medikamente einnimmst und Beschwerden im Intimbereich bemerkst, konsultiere deinen Arzt. Möglicherweise kann die Dosierung angepasst oder ein alternatives Präparat gefunden werden.
Für einen langfristigen, positiven Umgang mit Scheidentrockenheit ist es wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. Neben den bereits genannten Maßnahmen können folgende Strategien hilfreich sein:
Durch die Kombination dieser Maßnahmen kannst du aktiv dazu beitragen, das Wohlbefinden in deinem Intimbereich zu verbessern und Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder unangenehmen Ausfluss vorzubeugen oder zu lindern.
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