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In den Wechseljahren durchlaufen Frauen tiefgreifende hormonelle Veränderungen. Der Östrogenspiegel beginnt bereits einige Jahre vor der letzten Regelblutung zu sinken. Diese Abnahme hat weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper, insbesondere auf die Scheide und den Intimbereich.
Der Östrogenmangel führt dazu, dass die Vaginalschleimhaut dünner und schlechter durchblutet wird. Dies hat zur Folge, dass die Scheide weniger Feuchtigkeit produziert und an Elastizität verliert. Viele Frauen bemerken diese Veränderungen durch ein unangenehmes Trockenheitsgefühl im Intimbereich.
Durch den Rückgang des Östrogens kommt es zu einer Geweberückbildung und einem Gewebeschwund in der Scheide. Die Vaginalhaut wird dünner und empfindlicher gegen Reibung. Dies kann zu Beschwerden wie Jucken, Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.
Die verringerte Durchblutung und Feuchtigkeit machen die Scheidenschleimhaut anfälliger für kleine Verletzungen und Reizungen.
Der Östrogenmangel beeinflusst auch das empfindliche Gleichgewicht der Scheidenflora. Der pH-Wert verschiebt sich nach der Menopause in den neutralen Bereich, wodurch vaginale Infektionen schneller entstehen können. Die trockene und dünne Vaginalschleimhaut bietet Krankheitserregern weniger Schutz. Zusätzlich rückt die Harnröhrenöffnung näher an den Scheideneingang, was das Auftreten von Beschwerden wie Blaseninfektionen und Inkontinenz begünstigt.
Scheidentrockenheit in den Wechseljahren äußert sich durch verschiedene unangenehme Symptome. Viele Frauen bemerken ein lästiges Brennen und Jucken im Intimbereich. Die Schleimhäute fühlen sich rau und spröde an, was zu einem unangenehmen Gefühl der Trockenheit führt. Häufig treten diese Beschwerden zusammen mit einem Spannungsgefühl auf, das die Betroffenen als sehr unangenehm empfinden.
Ein weiteres typisches Anzeichen ist ein veränderter Ausfluss. Durch die hormonellen Umstellungen wird dieser dünner und weniger gleitfähig. Manche Frauen berichten auch von einem erhöhten Infektionsrisiko, da die trockene Scheidenschleimhaut anfälliger für Krankheitserreger wird. Diese Veränderungen können zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Schleimhäute führen und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen.
Scheidentrockenheit ist ein häufiges Symptom in den Wechseljahren. Etwa jede fünfte Frau nach den Wechseljahren ist davon betroffen. Ab dem 45. Lebensjahr steigt die Häufigkeit sogar auf nahezu jede zweite Frau an. Diese Zahlen verdeutlichen, wie weit verbreitet dieses Problem ist.
Die Dauer der Beschwerden kann individuell sehr unterschiedlich sein. Im Durchschnitt halten die Symptome etwa 7,5 Jahre an, können aber auch mehr als 10 Jahre andauern. Interessanterweise sind 75 bis 85 Prozent der Frauen von Hitzewallungen betroffen, die oft mit Scheidentrockenheit einhergehen. Diese Kombination von Symptomen kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Scheidentrockenheit hat oft erhebliche Auswirkungen auf das Sexualleben. Einige Frauen erleben Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, was zu einer Abnahme der sexuellen Aktivität führen kann. Die trockenen und empfindlichen Schleimhäute können beim Sex leicht gereizt oder verletzt werden, was die Freude an der Intimität stark beeinträchtigt.
Trotz dieser Herausforderungen ist es wichtig zu wissen, dass sexuell aktiv zu bleiben oder zu masturbieren zur nachhaltigen Durchblutung der Scheide und des umliegenden Gewebes beiträgt. Dies kann helfen, die Flexibilität und Gesundheit der Schleimhäute zu erhalten. Für viele Paare ist es hilfreich, offen über die Veränderungen zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden, um die Intimität trotz der Beschwerden aufrechtzuerhalten.
Eine lokale Östrogenbehandlung kann die Beschwerden der Scheidentrockenheit in den Wechseljahren effektiv lindern. Diese Therapie steigert die Durchblutung, sodass sich die Schleimhaut wieder regeneriert und das Bindegewebe festigt. Estriol, ein schwaches Östrogen, wird häufig in Form von Cremes, Zäpfchen oder Vaginalringen angewendet. Es führt zur Proliferation und Differenzierung des Endometriums und beeinflusst den Aufbau des Vaginalepithels.
Bei der Anwendung von östrogenhaltigen Präparaten ist Vorsicht geboten. Hochdosierte estradiolhaltige Cremes können zu einer systemischen Aufnahme führen und ähnliche Nebenwirkungen wie eine orale Hormonersatztherapie verursachen. Daher empfiehlt sich eine niedrig dosierte vaginale Östrogentherapie, die gezielt lokal wirkt und kaum über die Haut ins Blut aufgenommen wird.
Für Frauen, die keine Hormone anwenden möchten oder können, gibt es zahlreiche hormonfreie Alternativen. Feuchtigkeitsspendende Cremes, Gele oder Zäpfchen wie die Vulniphan® Vaginalovula können den Feuchtigkeitsgehalt in der Scheide regulieren und zum Erhalt der Vaginalflora beitragen. Diese Produkte sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und eignen sich gut zur täglichen Anwendung.
Gleitmittel sind eine weitere Option, um Beschwerden beim Geschlechtsverkehr zu lindern. Sie reduzieren die Reibung und können so Schmerzen vorbeugen. Einige Präparate enthalten zusätzlich Milchsäurebakterien, die den pH-Wert der Scheide senken und das natürliche Scheidenmilieu unterstützen. Dies kann die Anfälligkeit für Infektionen verringern.
Regelmäßige sexuelle Aktivität oder Masturbation kann zur nachhaltigen Durchblutung der Scheide und des umliegenden Gewebes beitragen. Dies hilft, die Flexibilität und Gesundheit der Schleimhäute zu erhalten. Zusätzlich können folgende Maßnahmen die Beschwerden lindern:
Bei anhaltenden oder starken Beschwerden sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dies gilt insbesondere, wenn die Symptome die Lebensqualität beeinträchtigen oder wenn Anzeichen für eine Infektion vorliegen. Ein Gynäkologe kann die individuell beste Behandlungsstrategie empfehlen und mögliche Risikofaktoren ausschließen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind in den Wechseljahren besonders wichtig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln.
In den Wechseljahren kommt es zu tiefgreifenden Veränderungen des Scheidenmilieus. Der pH-Wert verschiebt sich von einem sauren in einen neutralen Bereich. Diese Verschiebung hat weitreichende Folgen für die Gesundheit der Vaginalschleimhaut. Das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora wird gestört, was die Abwehrkraft gegen unerwünschte Mikroorganismen schwächt.
Die vaginale Trockenheit in den Wechseljahren verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Die Schleimhäute produzieren weniger Feuchtigkeit, was ihre Schutzfunktion beeinträchtigt. Milchsäurebakterien, die normalerweise den pH-Wert regulieren, finden nun weniger günstige Lebensbedingungen vor. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, bei dem die Scheidentrockenheit die pH-Wert-Verschiebung begünstigt und umgekehrt.
Durch die Veränderungen des Scheidenmilieus werden Frauen in den Wechseljahren anfälliger für Infektionen. Die trockene Vaginalhaut bietet Krankheitserregern weniger Widerstand. Häufig treten in dieser Lebensphase vermehrt Pilzinfektionen oder bakterielle Vaginosen auf. Um Infektionen vorzubeugen, ist es wichtig, die Scheidenflora zu unterstützen.
Folgende Maßnahmen können helfen, Infektionen durch Scheidentrockenheit vorzubeugen:
Ein oft übersehener Zusammenhang besteht zwischen Scheidentrockenheit und Blasenproblemen in den Wechseljahren. Die Harnröhrenöffnung rückt näher an den Scheideneingang, was das Auftreten von Blaseninfektionen und Inkontinenz begünstigt. Die trockenen Schleimhäute von Blase und Harnröhre sind weniger widerstandsfähig gegen aufsteigende Bakterien.
Viele betroffene Frauen leiden gleichzeitig unter Scheidentrockenheit und Blasenschwäche. Die Beschwerden können sich gegenseitig verstärken. Eine gute Durchblutung der Schleimhäute ist entscheidend, um beide Probleme zu lindern. Regelmäßige sexuelle Erregung - mit oder ohne Partner - kann dazu beitragen, die Durchblutung zu fördern und die Elastizität des Gewebes zu erhalten. Zusätzlich können Beckenbodenübungen helfen, die Kontrolle über die Blase zu verbessern und Inkontinenz vorzubeugen.
Ratgeber
Scheidentrockenheit ist ein häufiges Problem, das viele Frauen betrifft. Die Hauptursache dafür liegt in hormonellen Veränderungen, insbesondere dem Östrogenmangel. Dieser tritt besonders in den Wechseljahren auf, wenn der Körper weniger Östrogen produziert. Hier erfährst du was bei einer trockenen Scheide beim Verkehr hilft.
Ratgeber
Scheidentrockenheit tritt auf, wenn der Flüssigkeitsgehalt der Vaginalschleimhaut zu gering ist. Östrogene spielen dabei eine entscheidende Rolle und beeinflussen maßgeblich das Scheidenmilieu. Hier erhältst du einen Überblick über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
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